Windkanter
Sie entstehen in extremen Umgebungen mit gleichmäßigen Bedingungen. In den Kältewüsten der Eiszeit aber auch in den heutigen Wüstengebieten in Afrika, Asien, Australien und der Antarktis. Je lebensfeindlicher desto besser. Da überrascht es nicht, dass Windkanter auch im Weltall gefunden wurden.
Windkanter entstehen heute in den Wüstenregionen der Erde
- 70°
Stetiger Wind
Niemals Regen
Keine Menschen
Keine Tiere
Die Trockentäler der Antarktis gehören zu den lebensfeindlichsten Gebieten der Erde. Bis zu ‑70 °C kalt wird es hier. Niederschlag gibt es nicht. Nur ständig wehende eisige Winde, die über den Boden hinwegfegen.
Niemand, kein Tier, kein Mensch stört Wind und Sand bei ihrer abrasiven (abschmirgelnden) Arbeit. Perfekte Bedingungen für die Entstehung von Windkantern in der heutigen Zeit.
Bitte nicht bewegen!
Damit Wind und Sand die Flanken der Steine bearbeiten können, muss der Stein lange still halten. Wie lange, ist abhängig von der Kraft und Ausdauer des Windes und von der Beschaffenheit des Steines und natürlich des Schmirgelsands mit dem der Stein beschossen wird.
Mein Stein, der hat drei Kanten
Wird der Windkanter doch einmal gedreht, vielleicht durch einen Erdrutsch, oder durch Frostschub, also die Ausdehnung des Bodens beim Auftauen und wieder gefrieren, entstehen weitere Kanten.
Deshalb hat dieser hier drei Kanten, weil er aus zwei Windrichtungen bearbeitet wurde. Was dann geschah? Wir wissen es nicht.
Windkanter gibt es in Brelingen aber auch auf dem Mars
Am, 16. März 2022 versperrte diese Reihe spitz zulaufender Steine dem Mars Rover Curiosity den Weg. Diese weite, abschüssige Ebene am Fuß des Mount Sharp im Krater Gale auf dem Mars ist von Felsen übersät, die vom Wind geformt wurden. Diese Windkanter sind wie ein Alligatorrücken geformt. Die zerklüftete, schuppige Barriere war unüberwindbar für den Rover.
Curiosity – Ein unermüdlicher Mars-Erforscher
Der Mars-Rover Curiosity ist der vierte auf dem Mars abgesetzte Forschungsroboter. Er erforscht schon seit dem 5. August 2012 die Mars Oberfläche. Mit zehn Instrumenten untersucht er das Gestein, die Atmosphäre und die Strahlung, der der Mars ausgesetzt ist.
Curiosity erklimmt seit 2014 den 5,5 km hohen Zentralberg des Kraters Gale. Beim Aufstieg untersucht er Schichten, die vor Milliarden Jahren durch Wasser auf dem Mars entstanden sind. Dabei traf er auch auf die Windkanter.